So arbeiten sich Dichterinnen und Dichter an den rechten Worten ab

daran, zur Sprache zu bringen. Thornton Wilder berichtet, dass Gertrude Stein, einmal auf ihre Zeile: „A rose is a rose is a rose is a rose“ angesprochen, ihren Zuhörern antwortete:

“Also hören Sie! Verstehen Sie denn nicht, daß, als die Sprache neu war, - wie bei Chaucer und Homer – der Dichter den Namen eines Dinges gebrauchen konnte, und das Ding dann wirklich da war? Er konnte sagen ‚O Mond‘, ‚O Meer‘. ‚O Liebe‘, und Mond und Meer und Liebe waren wirklich da. Und verstehen Sie denn nicht, daß er, nachdem Hunderte von Jahren vergangen und Tausende von Gedichten geschrieben worden waren, sich auf eben jene Worte berufen konnte und herausfinden, daß sie nur abgenutzte literarische Worte waren? Das Erregende des reinen Seins war von ihnen gewichen; es waren nur noch ziemlich abgegriffene literarische Worte. Nun, der Dichter muß in der Erregung des reinen Seins arbeiten; er muß der Sprache diese Intensität neu verleihen. ... Also hören Sie! Ich bin kein Narr! Ich weiß, daß man im täglichen Leben nicht herumgeht und sagt: ‚is a ... is a ... is a ...‘ Ja, ich bin kein Narr; aber ich denke, daß in dieser Zeile die Rose zum ersten Mal seit hundert Jahren in der englischen Dichtung rot ist.“
(Stein, 1985, 7ff.)

Die Arbeit am Wort zielt auf und erfordert also etwas ganz anderes als das, was herkömmliches Arbeiten mit Worten von uns sprachbegabten Zauberlehrlingen abverlangt, beabsichtigt.
Wir können versuchen, uns dem Geheimnis weiter über Worte zu nähern oder andere lyrische Zaubermittel zu finden.

 

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