Doch dabei sind die Verhältnisse ausschlaggebend. Denn Wasser fließt immer bergab, aufblickend wäre somit rückwärts gewandt, fast. denn wie kommt das Wasser dahin, wovon es in seiner Bewegung anfänglich bergab fließt? durch einen noch steileren und höheren Aufsteig als den der Ufer. Das ist, mit Hölderlin gesprochen, ein hohes Bild*
Daß ich nach schalem Genusse,
Erniedrigt, bitter und lichtlos
Mich fasse und in mich greife,
Macht mich noch wert.
Ich bin ein Strom
Mit Wellen, die Ufer suchen,
Schattende Büsche im Sand,
Wärmende Strahlen von Sonne,
Wenn auch für einmal nur.
Mein Weg aber ist ohne Erbarmen
Sein Fall drückt mich zum Meer.
Großes, herrliches Meer!
Ich weiß keinen Wunsch auf diesen,
Als strömend mich zu verschütten
In die unendlichste See.
Wie kann ein Begehren,
Süßere Ufer zu grüßen,
Gefangen mich halten,
Wenn ich vom letzten Sinne
Immer noch weiß!
Bachmann, 2009, 13
Startseite Anwendungen Gedichte A-Z AutorInnen Das Labor Quellen Studieren Sitemap Impressum Datenschutz Kontakt
Das Lyrik-Lab |