Die Indizien sind überwältigend,

in jedem Menschen gründet ein lyrisches Ich. Wie war es denn von den ersten Kinderreimen an?

    „Hänschen klein, ging allein in die weite Welt hinein, ...“

Dieses Liedchen, dass Stanley Kubrick seinem Supercomputer HAL auf der untersten Stufe seines Bewusstseins als Instanz einpflanzte, aufscheinend, kurz bevor sein Bewusstsein erlischt, zeigt es zweimal mehr. Einmal mehr nämlich, weil es das zweibeinige freihändige Gehen, das in dieser Konsequenz nur dem Menschen eigen ist, gereimt thematisiert. Ein zweites Mal mehr dann, weil es dies gleichzeitig mit einer Melodie versieht. Diese zweifache Wurzel liegt ja dem Wort Lyrik zugrunde: die mit der Lyra vorgetragene Dichtung.

Interessant daran ist, dass es den meisten Menschen mit ihrer Sprache so ‚ergeht‘, wie dem kleinen Hänschen mit seinem Aufbruch. Auch wenn wir zweibeiniges Gehen eher lernen als Sprechen, lautmalendes Silbenverdoppeln wie beispielsweise „mama“ liegt noch davor.

Doch wie erwähnt, mit Sprache ergeht es uns heutigen Hanseln oft so, wie dem kleinen Hänschen mit seinem Stock und seinem Hut. Die ‚stehen ihm zwar gut‘, doch wegen der weinenden Mutter läuft das Kind, wieder nach Haus‘ geschwind. Dort werden Stock und Hut dann sorgfältig in die Ecke drapiert; wir waren ja schon mal Draußen. Die Vermittlung von Lyrik erfolgt noch heute zumeist in diesem Muster.

Sicher, „you can watching the world, without leaving your easychair”. So sind wir wohnzimmerweltgereister als unsere Ältern; übrigens auch ein Wort, vor dem die Rechtschreibreform verschämt kehrt gemacht hat zu ihrer alten Mutter Sprache.
Welterkundung als so oft frühzeitig abgebrochene Spracherkundung, soll auf und zwischen diesen Seiten wieder aufgenommen werden.

Was in Mit und Über als Aufbruch daherkommt, ist für den Verfasser auf vielen Wegstrecken eine Heimkehr, Heimkehr ins Abenteuer. Dichtung eröffnet neue Räume, darüber hinaus kann sie sogar Zeit neu ausrichten. So mag unser Hut etwas speckig, unser Stock nicht mehr so spitz sein, doch gerade davon soll hier zu reden sein.
Exemplarisch von dieser Forschungsreise mitgebrachte Beispiele können nur illustrieren, nichts beweisen; das sollen sie auch gar nicht. Denn die Beweise oder Gegenbeweise mag sich jeder auf seiner eigenen Forschungsreise zusammensuchen; gutes Gelingen! Wer eins oder mehrere ihrer/seiner Exemplare einreichen möchte, kann das tun.

Interessiert an Anfängen kindlicher Lyrik?>


 

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